Start unserer Istrien-Winterreise
Donnerstag – In aller Frühe sind wir – Josip Boljuncic, mein Kollege Julien Prause und ich, Lars Bastian – von Weeze aus nach Treviso im Veneto geflogen. Josip, der sich auch Pino nennt, kommt aus Rovinj, das auch den italienischen Namen Rovingo trägt. Er will uns seine Heimat zeigen – Istra auf Kroatisch, Istria auf Italienisch oder sagen wir es einfach auf Deutsch – Istrien. Ein Name, der der ca. 3.500 km² großen Halbinsel von ihren Ureinwohnern, dem Stamm der Histrier, geblieben ist. In einer Jahreszeit, in der nur wenige Touristen die Gassen der Küstenorte bevölkern und statt sattem Grün die Brauntöne vorherrschen, wollen wir unsere erste Filmreise antreten, um diese Halbinsel und ihre Bewohner besser kennenzulernen und davon zu berichten. Das war der Plan und was daraus wurde und wie die Dreharbeiten verliefen, davon erzählt dieses Reisetagebuch, das auch Anregung für die individuelle Reiseplanung sein soll.
Pino, Nino Kernjus und Lars
Ab Treviso geht es mit dem Auto weiter in Richtung Kroatien. Gegen 14:00 Uhr erreichen wir Brtonigla, das im Nordwesten Istriens, kurz hinter der slowenischen Grenze liegt. Hier bringt uns Pino für Dreharbeiten ins Restaurant Astarea. Das Herzstück des Astarea ist eine urige Gaststube, in der der Wirt und Koch Nino Kernjus die Gerichte auf dem offenen Feuer des Kamins zubereitet. Es gibt fantastische Gerichte: Fisch, Muscheln, Meeresfrüchte, Risotto und auf Vorbestellung auch unter einer Backglocke im Kamin gegartes Fleisch. Das Restaurant hat keine klassische Küche, der Kamin ist das Zentrum der Zubereitung der Speisen. Nur Pasta und Gemüse werden auf einem Küchenherd gekocht. Nino ist ein bezaubernder Gastgeber, der neben Kroatisch und Italienisch auch Deutsch und Französisch spricht. Wir arbeiten und und essen hier etwa drei Stunden, bevor die Reise weiter nach Rovinj geht.
Hier seht ihr einen kleinen Zusammenschnitt mit Impressionen vom Restaurant Astarea. Den kompletten, 3-Minütigen Film findet ihr in der Rubirk KULINARIK.
Es ist dunkel als wir eintreffen und wir gehen auf filmische Erkundung in den engen, leeren Gassen der Altstadt. Es ist eine ganz eigene Stimmung. Keine Menschen, nur Katzen tummeln sich und das schöne gelbe Licht der Laternen lässt das blanke Kopfsteinpflaster glänzen. Die verwinkelten Gassen, Treppen und Durchgänge bieten eine Vielzahl an schönen Motiven und wir arbeiten uns erst hügelan Richtung Kirche Santa Euphemia hoch, dann wieder runter zum Hafen. Hier bildet sich gerade eine kleine Schlange von Damen vor dem als solches kaum erkennbaren Kino. Der Filmvorführer öffnet gerade für eine Vorstellung von „Fifty Shades of Grey“. Es sind die einzigen Menschen die wir an diesem Abend in Rovinj auf der Strasse sehen. Im Anschluss an unseren nächtlichen Rundgang beziehen wir unsere Unterkunft im Haus von Pinos Familie.
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